14.12.2018

Die Content Strategie

Eine Content Strategie ist laut Definition:

„...Kristina Halvorson, Autorin des Standardwerks „Content Strategy for the Web“ definiert Content-Strategie so: „Content strategy plans for the creation, delivery and governance of useful, usable content.“[5] Eine Content-Strategie legt folglich fest, wie sinnvolle und nützliche Inhalte für das Internet erstellt, veröffentlicht und gesteuert werden.

Die Aufgabe der Content-Strategie ist es, alle Webinhalte zu ordnen, auf die Bedürfnisse der User abzustimmen und auf die Unternehmensziele auszurichten. Sie klärt präzise, welche Inhalte auf die Website gehören und wo diese eingebunden und veröffentlicht werden sollen. So ist eine Content-Strategie für Richard Sheffield „die methodische Vorgehensweise, kontinuierlich alle Content-Anforderungen zu identifizieren und zu hinterfragen. Es geht um die Planung von durchdachten und strukturierten Inhalten“ ... Sie dient folglich als Gerüst für alle Webaktivitäten und schafft Klarheit über Prozesse, Kosten und Verantwortlichkeiten.

Quelle: Wikipedia

Wie eine Content Strategie funktioniert, oder 2 Kilo in 2 Wochen

Fast jeder von uns wollte schon mal Gewicht verlieren und hat infolgedessen eine Diät gemacht. Nun haben Sie wahrscheinlich nicht gleich die erstbeste Diät gemacht die Ihnen auf dem nächsten Magazinblatt (oder der nächsten Webseite) entgegengesprungen ist. Sie haben sich eine Diät rausgesucht die Ihnen am ehesten entspricht. Mit Rezepten die Ihnen schmecken, einem Bewegungsprogramm das Sie bewältigen können und die sich Ihren Alltag integrieren lässt. Am besten mit schnellem und dauerhaften Erfolg.

Ähnlich wie mit dem Diätplan, der Ihren Bedürfnissen entsprechen muss, verhält es sich mit der Content Strategie: Die Inhalte müssen auf die Bedürfnisse* der Kunden zugeschnitten und gleichtzeitig auf die Unternehmensziele ausgerichtet sein.

*In Bezug auf Informationsgehalt, Zielführung, Unterhaltungswert, Aufbereitung und Zugänglichkeit. 

Die Content-Strategie soll also Kundenwünsche und Unternehmensziele unter einen Hut bringen.

Klingt nach viel Arbeit - ist es auch. Die Content Strategie ist jedoch DIE Grundlage für ein erfolgreiches Content Marketing. Sozusagen der Fahrplan an dem Sie die Erfolge Ihrer Maßnahmen messen und abstimmen können.

Das Gute: Einmal eingespielt wird es zur Routine und kann ständig an neue Bedürfnisse angepasst werden.

Wie erstelle ich eine Content Strategie?

Es ist hilfreich alle Beteiligten von Anfang an in den Prozess mit einzubinden. Editoren, Marketing, Geschäftsleitung, Designer und Entwickler sollten in diesem Prozess mitwirken. So können Stolpersteine schneller erkannt und aus dem Weg geräumt werden.

  1. Festlegen der Unternehmensziele
  2. Bestandsaufnahme: Was haben wir, was fehlt, was kann weg?
  3. Planung: Medium, Mitarbeiter, Workflow, Kanäle
  4. Konkretisierung: Umsetzung und Veröffentlichung des Contents
  5. Was hats gebracht - Evaluierung und Weiterentwicklung

1. Zieldefinition

Bevor man einen Plan erstellt, ist es hilfreich zu wissen was und wen man damit erreichen möchte. Meistens hat man mehrere Wünsche die erfüllt werden sollen. Und mehr als eine Zielgruppe die man erreichen möchte.

Mögliche Ziele können sein:

  • Besseres Ranking, allgemein oder unter bestimmten Schlagwörtern
  • Steigerung des Traffic
  • Erhöhung Bekanntheitsgrades
  • Generierung von Leads
  • Aufbau einer Social Media Präsenz
  • Positionierung als Experte auf einem Gebiet
  • Eine verbesserte Interaktion mit den Kunden
  • Verkürzen der Verkaufswege
  • Erhöhen der Userexperience
  • Erschliessung neuer Zielgruppen

Erstellen Sie eine Liste und priorisieren Sie Ihre Ziele.

2. Bestandsaufnahme und Abgleich:

Dieser Schritt, oft auch „Audit“ genannt, steht meistens an erster Stelle, wenn es um die Entwicklung einer Content Strategie geht. Da die bestehenden Inhalte aber unter Berücksichtigung der Unternehmensziele evaluiert werden sollen, macht es mehr Sinn die Ziele vorher zu definieren. Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer kompletten Inhalte oder des zu optimierenden Teilbereichs.

Content ist alles was sie digital veröffentlichen

  • Text (Blogbeiträge, Website-Texte)
  • strukturierte Information Downloads (Tabellen, Produkt-Sheets, Slides, Kataloge)
  • Fotos und Grafiken
  • Videos
  • Interaktive Anwendungen, Spiele
  • Social Media Beiträge

Analysieren Sie den Content unter folgenden Gesichtspunkten:

  • Wo wurde was von wem und mit welchem Zweck veröffentlicht?
  • Wenn es messbar ist mit welchem Erfolg?
  • Was kann man optimieren, was fehlt und ja, was kann weg?
  • Decken sich die Inhalte mit den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe/n?
  • Wenn etwas nicht funktioniert hat, warum?

Dokumentieren Sie alles schriftlich, möglichst detailliert. Notieren Sie sich Punkte an welchen sich der Erfolg messen lässt, die trackbar sind, wie: Conversions, Leads, Events (Klick auf einen Link, Anfrage, ein Download, Ausfüllen eines Formulars ...).

Auf Basis dieser Sammlung werden die bestehenden Inhalte nach ihrer Relevanz für das  Zielvorhaben des Unternehmens ausgewertet und Lücken aufgedeckt.

3. Planung: Medium, Mitarbeiter, Workflow, Kanäle

Jetzt beginnt die eigentliche Content-Strategie. Überlegen Sie, welche Message der Content vermitteln muss, um die Unternehmensziele und Kundenbedürfnisse in Einklang zu bringen.

Weitere Fragen sind:

  • Bekommt der Nutzer die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt? (Zeit, Wissenstand, Phase der Entscheidungsfindung)
  • An dem Ort an dem Sie gesucht wird? (Informationsstruktur der Website, Kanal)
  • Und in der richtigen Form (Video, Artikel, Grafik, Tabelle, eBook ...)
  • Auf dem richtigen Medium? (PC, Tablet, Smartphone )
  • Wie häufig werden bestimmte Informationen benötigt?

Legen Sie die Kanäle fest auf denen Sie publizieren wollen: Blog, Website, Mobile Site, Twitter, Facebook, Pinterest, Google+, Youtube, Slideshare, Snapchat …

Weniger ist hier oft mehr. Keiner braucht einen leeren Blog oder eine tote Facebook-Seite.

Um langfristig planen zu können erstellen Sie Leitlinien. Wie oft müssen Sie welche Inhalte auf den verschiedenen Kanälen veröffentlichen? Wer soll die Inhalte wann erstellen? Haben Sie das nötige Personal dazu? Vielleicht können sie manche Aufgaben outsourcen. Womit erstellen Sie die Inhalte: Erfüllt Ihre Software die Voraussetzung hinsichtlich Userexperience, Skalierbarkeit und Workflow?

4. Jetzt wird es konkret: Umsetzung und Veröffentlichung

Nun ist es an der Zeit für die Erstellung der Inhalte und deren planmäßige Publikation. Sie stehen also vor der Herausforderung Inhalte schnell, einfach, in gleichbleibend hoher Qualität und unter Einhaltung grafischer Konsistenz zu erstellen und zu veröffentlichen. Hier empfiehlt sich ein CMS mit dem sie Ihre Inhalte maximal wiederverwenden können (Blogpost vom 8.12.2015). Vielleicht denken Sie auch über eine SaaS Lösung nach.

Gute Inhalte sind aus Nutzersicht:

  • Relevant im Moment und Zielgruppenspezifisch
  • Gut auffindbar: Suchmaschinenoptimiert und in Ihrer Informationsarchitektur
  • Zugänglich: Leserfreundlich, gut strukturiert und fehlerfrei, in der Formatierung und Darstellung, Mobilfähig
  • Verständlich (im Kontext) und in der Aufbereitung
  • Anwendbar: Bringen den User in seinem Vorhaben weiter
  • Teilbar (z. B. über Soziale Netze)
  • Unterhaltsam und informativ

Aus Sicht der Unternehmer:

  • Effizient in ihrer Erstellung
  • Durch Metadaten klassifiziert
  • Gut auffindbar - Suchmachinenoptimiert
  • Langlebig und vielseitig Einsetzbar
  • Teilbar
  • Zielführend für das Unternehmen

5. Evaluierung und Weiterentwicklung

Der schönste Plan hinfällig wenn er nicht eingehalten wird. Analysieren Sie daher, in vorher definierten Zeiträumen, die Ergebnisse Ihrer Aktivitäten und kontrollieren Sie, ob die Ergebnisse Ihren Erwartungen entsprechen. Analysieren sie die gewonnen Daten hinsichtlich weiterer Optimierungen.

  • Hat sich das Ranking durch die SEO-Optimierung verbessert?
  • Macht sich das im erhöhten Traffic und in den Verkaufzahlen bemerkbar?
  • Bringt die Landingpage die gewünschten Leads?
  • Was machen Absprungrate & Sitzungsdauer?
  • Bekommen Sie Kundenfeedback?
  • Werden Ihre Inhalte auf den sozialen Medien geteilt?
  • Haben Sie mehr Follower?

Links zum weiterlesen

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Im nächsten Beitrag geht es verstärkt um das Content Marketing und mit welchen Möglichkeiten sie Ihren Content weiter optimieren können.